SCHREIBZEITEN

Der Beitrag schließt eine Reihe mysteriöser und unheimlicher historischer Kurzgeschichten von 16 Autorinnen und Autoren ab, worin das Geheimnisvolle, Übernatürliche, oft auf abgründigen Wegen und mit makaberen Wendungen, in die Lebenswelt mittelalterlicher Menschen einbricht.
Füssen, im Advent 1456: Die Kaufmannsgattin Anna Vorhoefer wacht am Krankenbett ihres Sohnes, der auf Leben und Tod mit einer schweren Erkältung ringt. Beim spätabendlichen Gebet im Kloster Sankt Mang und bei einer schaurigen Vision, die sie auf den verschneiten Klosterfriedhof versetzt, spürt Anna: In dieser Nacht wird sich das Schicksal eines Menschen ihrer Familie entscheiden – das ihres Sohnes, ihres verreisten Gemahls, ihr eigenes …

Tirol, 1809: Der Tiroler Freiheitskampf erreicht seinen verzweifelten Höhepunkt. In den Wirren des Krieges bangt der Bauer Seff Mader um das Schicksal seiner beiden überlebenden Söhne – einer hat sich den Widerstandskämpfern um Andreas Hofer angeschlossen, der jüngste musste sich aus Armut als „Schwabenkind“ verdingen, um für fremde Bauern zu arbeiten. Aber auch das Schicksal Seffs, des Vaters, steht unter düsteren Vorzeichen: Auf der Jagd hat er gegen die Warnung einer geheimnisvollen Frau einen Rehbock erlegt. Wird die Vergeltung der drei Saligen, der weithin verehrten und gefürchteten Bergfrauen, ihn treffen? Und kann er sein eigenes Los einsetzen, um das Leben seiner Söhne Mattis und Andrä zu retten?

Rom, November 1511: Auf einer kirchendiplomatischen Mission in die Ewige Stadt beschäftigt den jungen Theologen und Augustinermönch Dr. Martinus Luder vor allem die quälende Frage, wie der Mensch – insbesondere er selbst – Reinheit und Heiligkeit vor Gott erlangen könne. Weder der Kirchenprunk der angehenden Renaissance im nassen Grau des Spätherbstwetters noch die Dispute mit seinem Ordensbruder Johannes von Mechelen geben dem wissbegierigen Pilger und perfektionistischen Gottsucher befriedigende Antwort. Erst in einem nächtlichen Zwiegespräch mit sich selbst kommt er der Erkenntnis näher – eine erste Gnadenschau, in der sich bereits das legendenhafte spätere Turmerlebnis andeutet.

Meditative Gedanken und Naturbeobachtungen in einem süddeutschen Hochmoor, dem halbfiktiven Abbild eines Biotops, bei dessen Renaturierung der Autor selbst mitgeholfen hat. Aus der verwunschen wirkenden Stille des Torfgrunds, der herben Schönheit der Wasserschlänken, Binsenbulten und Zwergkiefern, aus den kleinen Wundern der Tierwelt entspinnen sich Reflexionen über die Zeit des Menschen im Jahrtausende und Jahrmillionen langen Wirkungsgefüge der Erde.
„Moorgezeiten“ ist eine gelungene Sammlung autobiographischer, fiktionaler und sachlicher Texte rund um den faszinierenden Lebensraum Moor, der als natürlicher Kohlenstoffspeicher eine Schlüsselbedeutung für den Klimaschutz hat.

Sie ist nur eine junge Bauernmagd, die sich selbst als ein unbedarftes Mädchen wahrnimmt – doch ihre Träume deuten ihr immer wieder verheißungsvolle Geheimnisse an, mit denen ihr Leben verbunden ist. Was hat es mit den sehnsüchtigen Liedern auf sich, die vom Meer im Westen Irlands zu ihr dringen? Wer ist die alte Schwanenfrau, die sie eines Tages an den Strand ruft und ihr von TírNanOg erzählt, dem Land jenseits der See, dem Gefilde ewiger Jugend und Unsterblichkeit?
Eine Fantasy-Erzählung nach der keltischen Sagenwelt Irlands.

Ein tendenzieller Katzenfeind, der den Samtpfoten ihre Morde an Mäusen und Vögeln nicht verzeihen kann, nun aber in Ligurien Urlaub von seinem Trennungsschmerz zu nehmen versucht. Eine selbstbewusste junge Katzendame, die seine widersprüchlichen Stimmungen auch über den Geruchssinn wahrnimmt und sich daraus ein Parfüm für einen Auftritt zusammenstellen will, bei dem es für sie um viel geht ...

Finstere Mächte bedrohen das Königreich Ath Thuannan. Auf der Flucht vor marodierenden Orkhorden erhalten der Bauernjunge Thiarni, seine beiden jüngeren Geschwister und der Nachbarjunge Ulo – ein Waisenkind wie die drei – unerwartet Hilfe von einem Mädchen, das geschickt mit Pfeil und Bogen umgehen kann und neben allerlei kriegerischen Fähigkeiten noch andere rätselhafte Eigenschaften an den Tag legt. Kann Thiarni ihrer Helferin Skeara trauen? Oder will das fremde Mädchen die Kinder in einen Hinterhalt locken ...?

"Flucht in ein sicheres Leben" ist eine Sammlung von 22 fantastischen Kurzgeschichten, in denen der Leser die aktuellen und akuten Probleme der Zeit in den Parallelwelten des Genres wiedertrifft: Vertreibung, Verfolgung, Misshandlung, Hunger, Unsicherheit, Angst. Der Erlös jedes verkauften Exemplars kommt einer humanitären Organisation zugute, die sich um Sicherheit und menschliche Fürsorge für Geflüchtete einsetzt.

Ein tragischer Unfall, der sich vor Jahren ereignet hat. Die traurige Geschichte eines verwaisten Vaters begleitet den Erzähler auf der Heimfahrt durch die Herbstnacht. Im Scheinwerferlicht taucht die Gestalt einer jungen Frau auf, die blutet und offensichtlich Hilfe braucht …
„Kalter Hauch“ ist eine Fantasy-Anthologie um Gespenster, Geister und Zwischenwelten, in denen unsere unverarbeiteten Ängste und Verluste wirken.